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Klang-Gespräche
Psychologische Beratung und Entspannung

Heilsames Singen – Über Freies und Intentionales Singen

Heilsames Singen, Voice healing, Soundhealing, Embodied-voice-work, Free-your-voice, Voice-soul-journey, Holistische Stimmarbeit, Voice work, Natural voice…

All diese Bezeichnungen wollen – bei größtem Respekt für die Unterschiede und Nuancen – m.E. eine Art des Stimmgebrauchs ausdrücken, die über das technische Erlernen und physiologische Zustandekommen von Stimmklang hinausgeht. Noch nicht einmal stimmt es, dabei von der „einen Art“ zu sprechen: Denn so verschieden wie wir Menschen sind, sind auch unsere Stimmen – kommt das Wort Person doch aus dem Lateinischen per-sonare = hindurchklingen, hinausklingen. Jeder Mensch schwingt in dem Sinne auf seine per-sönliche Art und Weise in die Welt hinaus – ob er will oder nicht.

Und da setzt für mich bereits die Stimmarbeit an: In der Auseinandersetzung und im Bewusstwerden der eigenen Stimme – all ihrer Facetten, ihrer Aussage- und Wirkkraft, ihrer eigenen Befindlichkeit usw. – können wir Aufschluss über uns als ganze Wesen erhalten. Das kann von tagesaktuellen Stimm-ungen wie traurig, ängstlich, sorgenvoll, freudig, aufgeregt etc. (klingt dein „Hallo“ zu jemandem, auf den du dich freust, nicht auch anders als zu jemandem, der dir ungelegen kommt?) bis hin zu tieferliegenden psycho-emotionalen „Panzerungen“ gehen, z.B. wenn jemand sich eine sehr leise Sprechweise angewöhnt hat, weil er/sie als Kind wegen Lautseins oft getadelt wurde. Die Stimme selbst kann uns also Aufschluss darüber geben, was alles so in uns los ist….

Andersherum können wir durch oder mit dem bewussten Gebrauch unserer Stimme so auf unser Innerstes wirken, dass disharmonische Zustände wieder in Balance kommen (womit wir natürlich auch wieder in die Welt wirken), z.B. indem Unterdrücktes Ausdruck finden darf (freies Singen/Tönen), oder wir das, mit dem wir uns bewusst verbinden wollen, durch unsere Stimmen „aufladen“ (intentionales Singen). Denn: Ich sehe Stimme als unseren erweiterten Atem. Und in der Verbindung mit unserem Atem können wir unserem Lebensstrom, unserer Lebensenergie Ausdruck verleihen – so als würden wir unsere gerichtete Aufmerksamkeit auf das Boot namens Stimme setzen und es losschicken… Mein früherer Taichi/Quigong-Lehrer sagte stets: Die Energie folgt der Aufmerksamkeit.

Insgesamt geht das Ganze weit über „Singen macht Freude“ hinaus – wobei das ja auch schon toll ist. Für mich geht es dabei wirklich um ganzer werden… heiler werden… zum eigenen Selbst und zur Mitte finden – um damit auf eine Weise in die Welt strahlen, wirken, tätig sein zu können, die die Beste für unser Wandeln auf dieser Erde darstellt.






Yvonne Kretschmar

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