Warum Natur-Rituale wie die Raunächte unsere psycho-emotionale Stabilität fördern – und wie wir dabei vertrauen üben können.
Wir sind in der dunkelsten Zeit des Jahres angekommen. Jedes kleine Licht scheint in dieser Zeit wichtig, um sich daran zu erinnern, dass es auch wieder heller werden wird – im Außen wie vielleicht auch im Innen.
Rituale sind da eine wunderbare Möglichkeit für sich zu sorgen, sich auf Wesentliches und Wichtiges zu besinnen, und sich in Gemeinschaft zu stärken. Besonders Natur-Rituale, die seit jeher praktiziert werden, vermögen einen Rahmen dafür zu geben. Eines der ältesten bekannten ist das Schwitzhütten-Ritual. Rituale geben ein Gefühl von Sicherheit, Ordnung und Richtigkeit. Sie vermitteln Behaglichkeit und Beständigkeit. Für unsere Vorfahren waren sie vermutlich überlebenswichtig, um sich fest verankert in einer Gruppe zu fühlen.
Nun stehen uns die Wintersonnenwende und die Raunächte bevor, und ich hatte letztens angekündigt, einen kleinen Impuls dazu zu teilen. Hier kommt er: Mach dein Ding – aber mach.
Es gibt genug gutes Material im Internet über die Raunächte und wie wir diese besondere „Zeit zwischen der Zeit“ rituell begehen können (das bekannteste Ritual ist wohl das mit den 13 Wünschen), sodass ich darüber hier nicht groß erzählen brauche.
Mein Punkt ist: Wenn irgendwie möglich, gib dir einen Ruck und nutze die tollen Möglichkeiten der Anbindung – an dich, an eine Gruppe, an die Natur. Und vor allem: Schau für dich, womit du wirklich etwas anfangen kannst und wie du es für dich so umsetzen kannst, dass es authentisch ist! Denn es geht doch nicht darum, irgendwelche Rituale 1:1 stupide nachzuahmen, sondern viel mehr darum, vertrauen in die eigene Wahrnehmung und den eigenen Weg zu entwickeln. Trau dich, das vorgeschlagene Räucherstäbchen wegzulassen oder Weihnachten (ist ja auch für viele mit Ritualen verbunden – gewollt oder leidlich übernommen) mit stimmigeren Ritualen zu besetzen.
Ich habe beispielsweise letztes Jahr meine Raunachtszettel nicht verbrannt (auch wenn ich sonst den Akt des Verbrennens sehr schätze). Sondern habe sie aufgeklebt und aufbewahrt und im Laufe diesen Jahres ab und zu drauf geschaut und mich erinnert. Das ist für mich prima, um jetzt nach einem Jahr zu gucken. was daraus geworden ist (denn ehrlich gesagt merk ich mir die sonst nicht so genau…)
Ein anderes Ritual, was ich für mich entwickelt habe, ist, meinen „Bäumebeutel“ jetzt immer dabei zu haben, wenn ich musikalisch unterwegs bin. Mal sehen, vielleicht auch verbunden mit jährlichen gemeinsamen Pflanzungen, wie auf den Fotos zu sehen. Denn dies ist so nährend: Gemeinsam mit anderen Menschen Bäume in die Erde setzen, das hilft aus der Erstarrung und Resignation heraus, macht Hoffnung und Mut, erdet ungemein und bringt uns vom Kopf in den Körper! Ich als alte Gemüsegärtnerin will da am liebsten gleich eine Art „Erdungstherapie“ daraus entwickeln…;-)
Wie auch immer du deine Rituale gestaltest, ich wünsche dir einen vertrauensvollen Weg dafür. Lass dich von anderen inspirieren – natürlich gerne auch von mir durch eine Klang-Begleitung oder Focusing-, lausche in die Stimmung der Natur und in dich selbst hinein… Und tu, was für dich richtig ist :-).