Heilsames Singen. Was soll das sein? Klingt erstmal merkwürdig… nicht wirklich hip, nicht richtig fresh, nicht so ganz up to date!
Stimmt! Denn die heilsame Wirkung von Stimme und Gesang ist Menschen seit langer, langer Zeit bekannt… Richtig alter Kram! Neu sind wahrscheinlich verschiedene Thesen, Theorien und (pseudo-)wissenschaftliche Erkenntnisse. Aber ihre Stimme eingesetzt haben Menschen schon vor der ersten Wortbildung. Jeder kennt’s auch heute noch: Welche Eltern würden ihre Babys nicht mit liebevollem Gemurmel oder sanftem Summen und Singen zu beruhigen versuchen?
Stimme ist unsere Brücke mit anderen in Kontakt zu treten und uns zu zeigen – ohne dass wir uns i.d.R. darüber bewusst sind. Doch unsere Stimmen verraten z.T. in Bruchteilen von Sekunden immens viel über uns. Ja, den Römern war es klar: Sie haben das Wort Person nicht ohne Grund gewählt. Denn per-sonare bedeutet hindurch- oder hervor-klingen. Die Art und Weise, wie wir schwingen und in die Welt hineinklingen, ist einzigartig – wie eben jede Person.
Davon abgesehen ist Stimme unser erweiterter Atem oder ich könnte auch sagen: Stimme ist Atem ist Körper ist Leben ist Atem ist Stimme ist Körper usw. …
Prozesse auf all diesen Ebenen sind miteinander verwoben: z.B. Stress in einem Lebensbereich drückt auf die Stimmung, drückt u.U. auf den Brustkorb, die Kehle, das wiederum beeinflusst die Atmung ungünstig, wodurch der Stimmklang sich verändert usw. Das Spiel funktioniert in verschiedene Richtungen. Und bedeutet im Umkehrschluss: Über das Bewusstwerden dessen, was da womöglich nicht gut im Fluss ist, können wir ansetzen und und selbst wieder in Einklang bringen! Indem wir ein Gespür für unseren Körper entwickeln, ein Gewahrsein für unseren Atem, ein Lauschen auf unsere Stimme und einen offenherzigen Blick auf unser Leben, können wir uns selbst an entsprechenden Stellen liebevolle Unterstützung zukommen lassen, durch z.B. bewussteres, tieferes Atmen.. oder Bewegungen, die sich der Körper wünscht… oder durch das Erklingen lassen unserer Stimme, wie SIE (als Ausdruck meiner Selbst) sich gerne ausdrücken würde – fernab von all diese Konzepten, wie eine „schön“ zu klingen hätte…
All dies und noch viel mehr erforschen wir zusammen in meinem Kurs. Das Schöne finde ich, dass gerade die Gruppenarbeit so verschiedene Dynamiken und Stimmungen mitbringt, sodass jeder sich hier auch in diesem Kontext beobachten darf: Wenn wir zusammen tönen, höre ich dann eher auf die anderen oder fällt es mir leicht bei mir zu bleiben? Stört es mich, wenn ich von anderen „schiefe“ Töne höre, sie also etwas „falsch“ machen, oder bleibe ich gelassen? Verurteile ich mich selbst, wenn ich etwas „falsch“ mache? Wie fühlt es sich an mal richtig laut zu sein – frage ich mich gleich, was die anderen wohl von mir denken?
Und so weiter und so fort… Du merkst sicherlich: Es geht geht hier definitiv nicht nur um’s Singen…
Neugierig geworden? Dann komm mit auf die Reise! Alle 14 Tage in Bad Homburg. Alternativ 1:1-Sessions.
Hier geht’s zum zweiten Teil…